Psychiatrie St. Gallen, Wil

Die Verantwortlichen der Psychiatrischen Klinik wünschen sich eine Umgebungsgestaltung, die ansprechend und leicht zu pflegen ist. Umfangreichere Massnahmen sollen nur dort stattfinden, wo sie sinnvoll erscheinen und einen sichtbaren Vorteil bringen.
Der grösste Teil des Gartens soll barrierefrei sein und aus Sicherheitsgründen möglichst überschaubar und teils beleuchtet. Reizabschirmung ist ein weiterer Aspekt, damit die Menschen zur Ruhe kommen können. Verschiedene Sitzplätze, ein Wasserelement und eventuell ein Grillplatz könnten den Aussenbereich zukünftig bereichern. Zu den Nutzergruppen des Gartens zählen neben den Patientinnen und Patienten auch das Pflegepersonal und Mitarbeitende der Ergo- und Psychotherapie und der Büros.

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«Freiraum – Raum zur Entfaltung»
Konzept für eine Umgebungsgestaltung

Für die Psychiatrie soll ein Garten gestaltet werden, der die Sicherheitsüberlegungen berücksichtigt eine angenehme Atmosphäre schafft. Wir sehen den Hofgarten als Herzstück dieses Konzeptes. Der Umschwung wird ohne grössere Eingriffe offen konzipiert und bestehende Gehölze werden in die Planung einbezogen. Die verschiedenen Gartenräume werden mit vorwiegend heimischen und robusten Pflanzenarten gestaltet.

HAUPTEINGANG – ein blühender Empfang
Wir empfehlen, die Robinien am Eingang zu fällen. Sie zählen zu den invasiven Neophyten und nehmen dem ohnehin dunklen Eingang das Licht. Die Fläche im Zufahrtsrondell wird als repräsentatives Staudenbeet angelegt, mit überwiegend einheimischen Blütenpflanzen. Bestehende immergrüne Sträucher wie Kirschlorbeer, Thuja und Stechpalme werden entfernt. So wirkt der Eingang heller und freundlicher.

NEBENEINGANG NORD – ein geheimnisvoller Schattengarten
Eine einheimische Eibe flankiert das Gebäude auf der Nordseite. Ihr zu Füssen wächst die Staudenkomposition «Merlin» mit üppigen Waldstauden, geheimnisvollen Farnen und kräftigen Gräsern.

SÜDSEITE – ein Schmetterlings- und Bienengarten
Die Sonnenseite des Gebäudes ist für eine wärmeliebende Ruderalfläche prädestiniert – ein pflegeleichter Gartenbereich, der mit einheimischen Wildstauden, Kräutern, Rosen und Ginstern bepflanzt wird. Blütenstauden wie Natternkopf, Wegwarte und Malve werden besonders gerne von Schmetterlingen und friedlichen Wildbienen besucht.

HOFGARTEN – ein lauschiger Senkgarten
Der Innenhof ist einem klassischen Senkgarten nachempfunden. Damit sich die Patienten wohl und geborgen fühlen, wird die Fläche in verschiedene Räume eingeteilt. Dennoch bleibt der Garten für die Mitarbeiter überschaubar. Zur Sicherheit ist der gesamte Hofgarten umzäunt, wobei Sträucher und Kletterpflanzen die Grenzen optisch in den Hintergrund treten lassen.

SITZNISCHEN – Rückzugsorte im Freien
Vom Treppenhaus gelangt man in den ersten Raum des Hofgartens, wo es zu beiden Seiten Sitznischen gibt. Bänke sind in die Mauer integriert und das ganze Jahr über nutzbar. Im Pavillon auf der linken Seite kann man selbst bei leichtem Regen sitzen. Damit sich die Patienten hier auch in den Abendstunden aufhalten können, ist dieser Bereich mit Decken- und Bodenleuchten ausgestattet.

BEERENGARTEN – ein kleiner Naschgarten
Über eine Rampe gelangt man auf die obere Ebene, auf der ein Beerengarten zum Gärtnern einlädt. Nach getaner Arbeit können die Früchte geerntet werden. Gleichzeitig bietet der Naschgarten einen Sichtschutz zu den unteren Fenstern im Gebäude.

ROSENLAUBE – unter dem duftenden Blütendach
Im Schatten von Rosen und Clematis verbringt man auch heisse Tage gerne draussen. Doch nicht nur vor der Sonne findet man hier Schutz. Die Rosenlaube ist auch ein Ort für vertrauliche Gespräche.

BRUNNENPLATZ – ein erfrischender Platz am Wasser
Die Freifläche im Zentrum des Hofgartens lädt zu verschiedenen Aktivitäten wie Federball oder Tischtennis ein. Denkbar ist auch eine Feuerschale für Gartenfeste oder zum Grillieren in kleiner Runde. Mit Tischen, Stühlen und Sonnenschirmen wird der Platz zum Treffpunkt am Brunnen. Das Plätschern des Wassers belebt und beruhigt zugleich.

GEMÜSEGARTEN – ein kleiner Nutzgarten
An gut besonnter Lage befinden sich terrassierte Beete zum Bepflanzen und Ernten. Hier finden Patienten eine Aufgabe im engen Kontakt mit der Erde und im Einklang mit der Natur. Eine Wildhecke aus einheimischen Sträuchern schirmt diesen Gartenteil von aussen ab und ist gleichzeitig wertvoller Lebensraum für Vögel und Insekten.